Wuchshöhe
5 - 15, in seltenen Fällen bis 20 cm. Der Stängel ist wie bei allen
Nigritellen kantig und bis zum Blütenstand hin beblättert.
Die Blätter sind am Grund rosettig gehäuft, rinnig gefaltet und schmal-
lanzettlich (grasartig) geformt. Die stängelbegleitenden werden mit zunehmender
Höhe tragblattartiger. Der recht intensiv nach Vanille duftende, in aufgeblühtem
Zustand hellrosa gefärbte Blütenstand ist relativ kurz, halbkugelig
bis eiförmig geformt, sehr reich und dicht mit Blüten besetzt.
Diese sind wie bei allen anderen Vertretern der Gattung Nigritella nicht
gedreht, so dass die Lippe nach oben steht. Im Knospenstadium besitzen die
Blüten eine recht intensive (kalte) Rotfärbung mit einer leichten Blaukomponente.
Diese Färbung nimmt an Intensität mit weiterem Fortschreiten der Blütenentwicklung
aber zusehends ab. Gänzlich geöffnete Blüten sind teilweise reinweiss.
Das Steineralpen Kohlröschen ist diploid (2n = 40) und gehört zur Gruppe
der sich sexuell durch Bestäuber fortpflanzenden Nigritellen. Die Tragblätter
sind in etwa so lang wie die Blüten und an den Spitzen meist rötlich
braun gefärbt. Der Tragblattrand ist ähnlich wie bei N. rhellicani
mit einem mehr oder weniger regelmäßigen Stiftchensaum besetzt.
Die dreieckigen, spitz zulaufenden Lippen sind am Grunde (ab und an auch etwas
oberhalb) sattelförmig verengt. Die Rostellumfalte an der Säule ist
von der Seite nicht sichtbar. Das Steineralpen
Kohlröschen ist in den südöstlichen Kalkalpen Österreichs
(Kärnten und Steiermark?) und dem slowenischen Grenzgebiet endemisch.
Ihr Biotop sind alpine Kalkmagerrasen ab 1400 Höhenmeter. Meist steht sie
gern vollsonnig. Als Begleitorchideen kommen in den niedereren Lagen Dactylorhica
sambucina und Orchis mascula ssp. signifera vor, weiter oben
dann vor allem Gymnadenia alpina. Die Blütezeit ist von Ende Mai
bis Anfang Juli, in Jahren mit kühlem Frühjahr ist die beste Zeit wohl
Anfang Juli, sonst ab Mitte Juni. Ihre Höhenverbreitung liegt zwischen
1400 und 2100 m. | | |  | | | | |