| Anmerkung:
Morphologisch steht sie Ophrys crabronifera
sehr nahe. Laut DELFORGE 1991
wird über einen hybridogenen Ursprung dieses Taxons
mit den Eltern Ophrys praecox und Ophrys crabronifera diskutiert.
Letztere soll komplett absorbiert worden sein. Ophrys
morisii trafen wir neben Ophrys incubacea am häufigsten an. Sie
verträgt offensichtlich auch weniger kalkreichen Untergrund. Ihr Erscheinungsbild
war extrem vielgestaltig. In manchen Populationen treten Exemplare mit völlig
losgesöstem und stark reduzierten Mal auf. Solche
Exemplare erinnern in der Tat etwas an Ophrys
crabronifera oder gar Ophrys
biscutella. Von
der Op. praecox, mit der sie oft gemeinsam im Biotop steht (vor
allem im Süden Korsikas) unterscheidet sie sich durch ihre nach hinten gerichteten
Sepalen, den sehr
oft behaarten (!) und dunkler als die Sepalen gefärbten
Petalen, dem deutlicher ausgeprägten Anhängsel und der Ausbildung und
Färbung des Males. Standort:
besiedelt vollsonnige
bis habschattigen Standorte inj Garriguen, Magerweiden, lichten Wäldern und
Ränder von Gebüschen auf basischem bis schwach saurem Untergrund. Die
Böden können trocken bis frisch, meistens skelettreich sein. Sie
steigt bis 1000 m auf. Blütezeit:
März-April,
sie erreicht ihren Blütehöhepunkt etwas nach O. praecox Verbreitung:
Sardinien und Korsika Merkmale:
Habitus: 15-40 cm Wuchshöhe, Blütenstand 3-10 blütig, für
die Gattung Ophrys relativ dicht gedrängt; Sepala weißlich
bis rosalila, seltener grün, 10,5-15 mm langund 5,5-8,5 mm breit, leicht
rückwärts gerichtet mit grünem Mittelnerv und umgebogenen Kanten.
Petala orange bis dunkelbraunrot, 6,5-10 mm lang, Ränder gewellt,
behaart!, länglich-lanzettlich geformt. wesentlich kräftiger
gefärbt als die Sepala. Der Rand ist meist dunkler als das Zentrum. Lippe
dunkelbraun(-lila), in ausgebreitetem Zustand 10-13,5 mm lang und 13-18,5 cm breit.
Selten schwach dreilappig, konvex, am hinteren Rand kurzhaarig, meist ohne Höcker
oder nur ganz schwach gehöckert Lippenmal variabel, meist großflächig
und reich gegliedert, teils schildförmig, in Form eines H's oder eines X
- das Basalfeld umrahmend. Nicht selten nur zwei inselförmige Überbleibsel
im Lippenzentrum. Meist ist es braunviolett und hell umrandet. Das Anhängsel
ziemlich klein, dreieckig oder gezähnt. Narbenhöhle so breit
wie hoch, deutlich eingeschnürt unterhalb der Pseudoaugen, diese schwarzpurpurn
glänzend, Staminodialpunkte manchmal vorhanden.
Bestäuber:
Anthophora sicheli | | | | | | | |
| Hybriden:
mit Ophrys annae, Op. apifera, Op. eleonorae, Op. incubacea, Op. praecox,
Op. conradiae, Ophrys
panattensis und Op. tenthredinifera s.l. bekannt. | | | | | | | | | |