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Standort:
vornehmlich auf
alkalischen bis saurem Untergrund, ist aber auch über Kalk anzutreffen in
Brachland, Olivenhainen, in lichten Kiefernwäldern und lockerer Phrygana.
Sie scheint etwas feuchtere Stellen zu bevorzugen.
Verbreitung: Der
Kleinblütige Zungenständel kommt beinah im gesamten Mittelmeergebiet
vor. Östlich von Zypern bis nach Westen über die Iberische Halbinsel
erstrecken sich die Vorkommen. Im Süden dringt er bis nach Nordafrika vor
und im Norden bis in die französische Bretagne und mit einem Fundort im südwestlichen
Teil der britischen Insel. Auf Korsika trafen wir diese Art nur im äußersten
Süden um Bonifacio und Südwesten
von Porto Vecchio bis Fautea. Laut dem Bericht von C. & V. BOILLAT
in Ber. Arbeitskr. Heim. Orchid. 20 (2):2003 ist Serapias parviflora praktisch
im gesamten Inselbereich anzutreffen. Die Höhengrenze liegt bei 1200 m.
Blütezeit:
von (Anfang)
Mitte April
bis Mai (Anfang Juni).
Merkmale:
Habitus: zierlich
kleine bis mittelgroße Pflanze
mit einer Wuchshöhe bis zu 30 cm. Der hellgrüne Stängel ist an
der Basis braun-purpurn gestrichelt, im Blütenstandsbereich teilweise purpurn
überlaufen; Laubblätter lineal- lanzettlich, spitz auslaufend, hellgrün
bis bläulichgrün, die unteren abstehend bis überhängend, meist
den Boden berührend, die relativ langen oberen Blätter sind steil aufwärts
gerichtet und nicht selten den unteren Teil des Blütenstandes erreichend. Blütenstand
locker und armblütig, zu Beginn der Anthese eher gedrängt, später
dann verlängert; das Hochblatt (das in den Schauapparat der
Blüte integrierte Tragblatt) kürzer oder so lang wie der Blütenhelm
und purpurn überlaufen.
Blüten 3 - 10, klein,
selbstbestäubend, bereits knospend mit deutlich angeschwollenem Fruchtknoten
Sepala hellgrau- grünlich oft etwas rötlich überlaufen,
lanzettlich, zugespitzt 13 - 18 mm lang und außen nerviert. Petala
etwas kürzer als Sepala, am Grund lang eiförmig und allmählich
in eine schlanke Spitze auslaufend Lippe zweigliedrig, am
Grund befinden sich zwei dunklere, parallel zueinander stehenden bis leicht divergierenden
Schwielen. Das Lippenhinterteil mit den
nach oben gebogenen Seitenlappen verschwindet fast vollständig im Perigonhelm,
das keilförmige Vorderteil (Epichil) ist kurz und stark nach hinten gebogen.
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| Hybriden:
trotz der Autogamie sind Hybriden mit Serapias parviflora beobachtet
worden. Unter anderem sind Hybriden bekannt mit: Serapias bergonii, Serapias
vomeracea, Serapias cordigera, Serapias lingua und Serapias neglecta.
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