| Verbreitung:
Die Art wurde im Jahre 1981 aus Nordgriechenland beschrieben. Ihr Gesamt-verbreitungsgebiet
erstreckt sich von Süd- bis Mitteleuropa. Derzeit
sind Vorkommen aus Griechenland, Italien, Kroatien, Slowenien, Österreich,
Slowakei, Tschechien und Deutschland bekannt. Die
mitteleuropäischen Vorkommen sind jedoch sehr isoliert. Höhenverbreitung
500 - 1500
m Standort:
sehr schattige und windgeschützte, feuchte Buchen- Tannen- Mischwälder,
Schluchtwälder (Burgenland in Österreich), Bergtannenwälder (Griechenland);
Fichtenhochwälder (Thüringen) Lebensnotwendig scheint eine hohe
Luftfeuchtigkeit zu sein. So wachsen die Pflanzen im Burgenland in unmittelbarer
Nähe eines Baches und in Thüringen im Bereich von Dolinen, die die morgendliche
Feuchte länger halten. kalkstet
Blütezeit:
Mitte/ Ende Juli
- Anfang August, nach Epipactis helleborine Merkmale:
Habitus: Rhizom bis zu
4 Stängel tragend, jedoch oft einzeln stehend; mit bis zu 65 cm relativ hochwüchsig
und auffallend, durch die im oberen Bereich meist schlaff überhängenden
Blätter etwas "durstig" und durch das recht hoch angesetzte erste
Blatt zudem stelzig wirkend. Sie ähnelt ziemlich der Epipactis muelleri. Sterile
Exemplare sind bisher nicht beobachtet worden. Stängel grün,
mäßig dick, aber steif, bis zur Mitte nur spärlich behaart und
im Bereich des Blütenstandes kurz grau-weiß filzig Niederblätter
3 - 4, scheidig und manschettenartig, ca. 2 - 3 cm lang Laubblätter
4 - 6, hell- bis dunkelgrün, meist rinnig, schmal spitz eiförmig,
im Verhältnis zur Pflanzenhöhe relativ kurz (die größten
ca. 2 Stängelglieder lang), am Rand deutlich gewellt, abstehend und bogenförmig
herabhängend Brakteen auffallend groß, schmal lanzettlich,
alle herab - bzw. überhängend, die unteren mehrfach länger als
die Blüten, nach oben hin kürzer werdend Blütenstand
relativ lang (ca. ein Drittel bis Hälfte der gesamten Pflanzenhöhe einnehmend),
meist reich- und lockerblütig ; nicht deutlich einseitwendig,
mit ca. 5-35 Blüten besetzt Fruchtknoten auffallend schlank spindelförmig,
3 - 5 mal länger als breit und leicht gebogen; bildet mit dem schräg
aufwärts gerichteten, relativ langem und unbehaarten Blütenstiel einen
Winkel von Ca. 90° Blüten mittelgroß, herabhängend
glockenförmig bis weit geöffnet, von weitem hellgrün
Sepala blassgrün, relativ schmal und lang (die Lippe deutlich überragend),
lanzettlich und an den Enden oft zurückgebogen Petala etwas heller
als Sepala, mit grünem Mittelnerv, ebenfalls recht schmal Hypochil
(Lippenhinterteil) innen grün bis manchmal braungrün,
nektarführend Durchgang vom Hypochil zum Epichil mäßig
breit und variierend von flach bis relativ tief Epichil
(Lippenvorderteil) in
Form und Farbe sehr variabel, halbrund, dreieckig bis herzförmig, weißlich
bis hellgrün, vor allem im Bereich der Kalli intensiver grün,
manchmal etwas bräunlich angehaucht (z.B. im Burgenland) Die Säule
ist in ihrer Ausprägung im Verbreitungsgebiet recht unterschiedlich. So besitzen
die Pflanzen im österreichischem Burgenland in frisch geöffneten Blüten
ein Viscidium (Klebscheibe), was aber nicht funktionstüchtig ist, wohingegen
beispielsweise die thüringischen Pflanzen bereits in der Knospe keines aufweisen.
Auch das Klinandrium kann unterschiedlich lang sein, teilweise ist es sehr kurz,
oft aber auch völlig reduziert, das Rostellum ist nicht in das Klinandrium
gebogen; Staubbeutel (Anthere) am Gipfel meist stumpf, seltener spitz, kurz und
nicht gebogen Pollinien überragen ähnlich wie bei Epipactis
muelleri oder peitzii bis zur Hälfte oder auf ganzer Länge
die Narbe. in letzterem Fall sitzen sie mit ihrer Basis dem oberen Narbenrand
auf Bestäubung autogam (Selbstbestäubung) | | | | | | | | |