| Standort:
schattige, frische Laub- oder Nadelmisch- wälder oder gar reinen Fichtenforsten
hauptsächlich in Mittelgebirgshöhen bis maximal 1500 m. Durch das
vertikal wachsende Rhizom mit bis zu 50 Ausläufern, welche etwa 70 cm tief
in das Erdreich vordringen, benötigt sie tiefgründige, kalkhaltige Böden. Meist
sind die Biotope relativ krautreich, jedoch kann sie durch die Pilzsymbiose in
dunkle Bereiche des Waldes vordringen, wo viele andere Pflanzenarten keine Überlebenschance
mehr haben.
Verbreitung:
in Mitteleuropa ist sie hauptsächlich in den Mittelgebirge zu finden. Einen
Verbreitungs-schwerpunkt bildet Baden-Württemberg.
In weiten Gebieten Norddeutschlands fehlt sie völlig. Im Norden Europas
erreicht sie Dänemark, im Osten die baltischen Staaten und das Moldaugebiet,
im Süden bis Rumänien und im Westen kommt sie in etwa bis Grenobel in
Frankreich und im Südteil Englands vor. Trotz ihres relativ großen
Verbreitungsgebietes ist sie doch recht selten anzutreffen.
Blütezeit:
Juli bis September,
hauptsächlich aber in der ersten Augusthälfte; etwas 2 - 3 Wochen nach
Epipactis helleborine Merkmale:
Habitus: 20 - 90 cm hoch,
aufrecht, gelegentlich etwas gebogen, aus einem Rhizom entspringen oft mehrere
Stängel (es wurden Gruppen mit bis zu 38 blühenden Trieben gezählt,
meistens aber 4 - 8); Niederblätter 2 - 3, scheidig und schuppenähnlich Laubblätter
4 - 14, relativ klein, mehr oder weniger
oval geformt, schmal und spitz zulaufend, fast gleichmäßig, ± spiralig
am Stängel verteilt, manchmal auch in zwei gegenständigen Reihen, die
unteren mehr als zweimal so lang als breit, die oberen tragblattähnlich,
die unteren tütig zusammengeneigt, dunkelgrün bis grünviolett,
vor allem auf der Rückseite meist stark violett gefärbt und stark geadert Brakteen
dunkelgrün und meist violett überlaufen,
schmal lanzettlich, horizontal abstehend, die Blüten überragend, nach
oben hin kleiner werdend Stängel steif und relativ dick, grau-grünlich
und meist mehr oder weniger stark violett überlaufen, in der oberen Hälfte
kurz und dicht grau behaart; oberirdisch gibt es ausnahmslos blühende Triebe. Blütenstand
± leicht einseitwendig, langgestreckt mit bis
zu 40 Blüten besetzt Fruchtknoten lang gestielt, grün mit
violetten Anteilen, ± im rechten Winkel vom Stängel abstehend und nur spärlich
behaart Blüten relativ groß, stets weit geöffnet und
grün weißlich gefärbt mit Violetttönen auf dem Lippenvorderteil
und den Sepalaußenseiten
Sepala 8 - 15 mm lang und 6 - 8 mm breit, eiförmig, kapuzenförmig
spitz, außen dunkler grün und violett überlaufen und leicht behaart,
innseitig hell- olivgrün Petala etwas kleiner als Sepala, Grundfarbe
weißlich grün und teilweise leicht violett überlaufen, außenseitig
mit schwach hervortretendem grünlichen Mittelnerv Lippe im Gesamten
ca. 8 - 10 mm lang und weißlich-rosa Hypochil
(Lippenhinterteil) halbkugelig schüsselförmig,
innen rosa-violett, mit Nektar gefüllt Epichil
(Lippenvorderteil) weiß gefärbt (wie
Porzellan wirkend), herzförmig, in etwa so lang wie breit, am Durchgang mit
2 - 3 glatten, meist rosagefärbten Wülsten (Kalli), Spitze meist etwas
zurückgebogen Säule
weißlich und kurz, mit gut ausgebildeter und funktionstüchtiger
Klebscheibe (Viscidium), Pollenschüssel ausgebildet, Narbenfläche schräg
nach hinten gerichtet Pollinien kompakt, in der Regel nicht bröselnd Bestäubung
erfolgt allogam, meist durch Wespen oder Hummeln
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