Gymnadenia odoratissima (L.) L.C.M. RICHARD (1817)

Wohlriechende Händelwurz

Wuchshöhe 15- 30, in seltenen Fällen bis 40 cm. Der hellgrüne Stängel wirkt zierlich, die dichtgedrängten, am Grund entspringenden Laubblätter sind schmal lanzettlich, rinnig gefaltet und gebogen. Sie wirken beinahe grasartig. Die weiter oben am Stängel angeordneten Blätter sind tragblattartig geformt.
Der Blütenstand ist zylindrisch, dicht- und vielblütig. Die Blütenfarbe kann von reinweiß über gelb (beides selten) zu kräftig rosarot variieren. Die Blüten duften angenehm nach Vanille.
Die seitlichen Sepalen stehen wie bei der Schwesternart G. conopsea waagerecht ab, während das mittlere mit den etwas kürzeren Petalen einen lockeren Helm bildet. Die ungezeichnete Blütenlippe ist weniger deutlich dreigeteilt, wobei der Mittellappen länger als die seitlichen ist. Der Sporn ist in etwa so lang wie der Fruchtknoten. (bei G. conopsea ist er wesentlich länger, ca. doppelt so lang wie der Fruchtknoten)
Als Biotope kommen z. B. kurzgrasige Felsfluren, moorige Wiesen, blumenreiche Hochgebirgs- und Halbtrockenrasen oder lichte Kiefernwälder in Frage.
Außerhalb der Alpen ist diese Art sehr selten und stark gefährdet.
Blütezeit ist von Mitte Juni bis Mitte August.

06.07.2003 Allgäu
Hybriden: mit
Gymnadenia conopsea,
Nigritella rhellicani,
Nigritella rubra, Anacamptis pyramidalis, Dactylorhiza fuchsii, Pseudorchis albida.
03.07.2002 Südtirol
13.07.2003 Flussauengebiet in Oberbayern - Blütenstand -
28.06.2003 Ammergauer Alpen - Albino -
Petaloide Ausbildung des Labellums - beobachtet am 06.07.2003 im Allgäu