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Wuchshöhe10-
35 cm. Die hellgrünen
2-4 Laubblätter sind am Grund rosettig angeordnet, die oberen stängelumfassend.
Die Petalen der 2 -8 Blüten sind in etwa halb so lang wie die Sepalen. Die
Perigonblätter sind meist kräftig rosa gefärbt, die Petalen noch
intensiver als die Sepalen. Die ungehöckerte, zottig behaarte Lippe ist
schwarzpurpurn gefärbt und ungefähr in der Mitte deutlich nach oben
abgewinkelt. Das von der Lippenbasis abgetrennte, leuchtende blau- spiegelnde
Mal ist in der Regel nicht
umrandet. Das gelbe Anhängsel ist nach oben gerichtet. Auffällig
ist die 7-9 mm lange schlanke Säule, welche in ihrer Form einem kleinen Vöglein
ähnelt. Die Italiener gaben der hübschen Pflanze daher den Namen:
"Das Vöglein das sich im Spiegel betrachtet".
Als Bestäuber wurden die Mörtelbienen Chalicodoma parietina und
Chalicodoma pyrenaica nachgewiesen. Da diese Art sehr nahe verwandt
mit der Sphegodes- Gruppe ist, sind Hybriden nicht selten. Diese haben
sich im Laufe der Zeit zu recht großen und eigenständigen Populationen
entwickelt. Sie zeichnen sich durch einen schwächeren Lippenknick, kürzere
und verbreiterte Säule und eine im Verhältnis zur Breite niedrigere Narbenhöhle
aus. Sie wurden unter dem Namen Ophrys bertoloniiformis zusammengefasst.
Verbreitet ist Ophrys bertolonii vor allem in Italien von Ligurien
südwärts, auf dem griechischem Festland und im ehemaligen Jugoslawien
von Istrien südwärts bis Montenegro. Zu finden ist sie auf frischen
bis trockenen, basenreichen Böden. Typische Standorte sind Gariguen, Kiefernwälder,
Olivenhaine und trockene Magerrasen. Die Blütezeit ist von Ende März
bis Ende Mai. Sie blüht ungefähr zur gleichen Zeit wie z.B. Ophrys
bombyliflora und Ophrys incubacea, mit denen sie öfter zusammen
vorkommt und mit ersterer oft Hybriden bildet. | | | | | | | | | |