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Mit bis zu 70 cm
Wuchshöhe zählt die Busenragwurz zu den eher hochwüchsigen und
recht vielblütigen Ragwurzarten.
Die Blätter sind in einer Rosette gehäuft angeordnet, lanzettlich geformt
und bis zu 20 cm lang. In ihrer Grundfarbe sind
die Sepalen grün gefärbt, wobei die seitlichen in der unteren Hälfte
mehr oder weniger stark rot überlaufen sind. Etwas länger als die
Hälfte der Sepalenlänge sind die gelblichgrünen bis purpurgefärbten,
am Rand leicht gewellten Petalen. Ihren Namen verdankt diese stattliche Vertreterin
aus der sphegodes- Verwandtschaft den meist kräftigen, breit kegelförmigen
Höckern auf dem ganzrandigen Labellum, welche außen dunkel kurz behaart und
innenseitig hell und kahl sind. Die Lippe ist rötlich schwarz-braun
gefärbt und konvex gewölbt. Durch den manchmal stark umgeschlagenen
Lippenrand erscheint das Labellum länglich dreieckig. Die graublaue bis violette
Malzeichnung ist H- förmig oder nur in 2 parallele Streifen ausgebildet, welche
das Basalfeld umschließen. Die Narbenhöhle ist ungefähr halb so
hoch wie breit. Der schnabelförmige Fortsatz der Säule ist bis zu
2 mm lang. Das Anhängsel ist sehr klein, gelblichgrün bis bräunlich
und spitz. Ihr Verbreitungsgebiet ist der gesamte östliche Mittelmeerraum;
ostwärts bis Aserbaidschan. Auf Kreta besiedelt sie basenreiche, nur
mäßig feuchte bis trockene Böden an meist ohnehin artenreichen
Standorten im offenen Gelände, Phrygana und Ödland. Die Blütezeit
ist von Ende März bis Ende April in den bergigeren Regionen. Anmerkung:
Wie auch hier auf den Bilder zu sehen ist, weicht das Erscheinungsbild
der kretischen Pflanzen teilweise deutlich von einer mammosa im engen Sinne
ab. Dies bezieht sich in erster Linie auf die öfter nur schwach ausgeprägten
Höcker und die zum apikalen Ende hin stark verjüngte Lippe, welche in
der Seitenansicht eine starke Wölbung (schafsnasenartig) aufweist. BAUMANN
G. & H. BAUMANN beschrieben im Jour. Eur. Orchid.
37 (3) 2005 diese Sippe als Ophrys mammosa ssp. falsomammosa. HELMUT
PRESSER berichtet im Jour.
Eur. Orchid. 38 (1) 2006 über das gleiche Phänomen. Zusätzlich
wurden von ihm noch Exemplare dieser Sippe mit teilweise farbigem Perigon gefunden.
Seiner Auffassung nach, handelt es sich bei dieser Sippe wahrscheinlich um
Ophrys doerfleri. Tendenziell schließen wir uns dieser Meinung
an, belassen aber die Bezeichnung dieser Sippe hier in der Seite bis zur endgültigen
Klärung vorerst als Ophrys mammosa s.l. | | |  | | | | |