SPOphrys spruneri NYMAN (1855)

Spruners Ragwurz

Syn.:
Ophrys hiulca SPRUNER ex REICHENBACH fil. 1851
Ophrys corinthiaca HAUSSKNECHT 1899
pro hybr.
Ophrys sphaciotica H. FLEISCHMANN 1925
Ophrys ferrum-equinum ssp. spruneri (NYMAN) E.G. CAMUS, P. BERGON & A. CAMUS 1908
Ophrys sphecodes ssp. spruneri (NYMAN) E. NELSON 1962

Standort: von der Küste bis 700 (900) m aufsteigend; Wuchsorte finden sich in steiniger bis wiesiger Phrygana, aufgelassenen Olivenhainen, lichten Laub- und Nadelwäldern auf basenreichen trockenen bis frischen Böden. Meist finden sich in ihrer Gesellschaft weitere Orchideenarten.

Blütezeit:
von (Ende Februar)
Mitte März bis Ende April (Anfang Mai), je nach Höhenlage und vorangegangenem Witterungsverlauf

Verbreitung:
Endemit Griechenlands; reicht nordwärts auf dem Festland bis Epirus und Süd- Mazedonien, südlich bis Kreta, westlich erreicht sie die Ionischen Inseln und im Osten die Ägäischen Inseln Ikaria und Chios.

Merkmale:
Habitus: kräftige Pflanzen erreichen Wuchshöhen über 40 cm, am Grund befinden sich 3 - 6 eiförmige Laubblätter rosettenförmig angeordnet, weiter oben am Stängel weitere 1 - 2 den Stängel umhüllende
Blüten (1) 2 - 8, relativ groß, sehr variabel und vielgestaltig, meist auffallend intensiv und kontrastreich gefärbt, locker angeordnet
Sepala weisslich bis rosaviolett gefärbt, seitliche eiförmig, ausgebreitet und in der unteren Hälfte dunkler rötlich - bräunlich gefärbt, mit nach hinten gebogenen Rändern, seitlich abwärts weisend;
das mittlere etwas schmäler, einheitlich gefärbt und aufrecht stehend.
Petala dreieckig lanzettlich, ca. 2 Drittel so lang wie Sepala und 2 - 4 mm breit, farblich variierend von grünlich rosa über rot bis dunkelviolett, am Rande oft etwas gewellt und kahl bis sehr kurz behaart.
Lippe in der Regel stark dreilappig (oft angeführter morphologiecher Unterschied zu Op. grigoriana), mit bis zu 15 mm etwa gleich lang wie das mittlere Sepal, Grundfärbung ist dunkelbraun bis schwarz-violett, wobei das H-förmige, meist weiß umrandete Mal sich mit seiner leuchtend blauen Farbe sich sehr kontrastreich abhebt. Die Farbenvielfalt innerhalb der Blüte verleiht dieser Ragwurz eine ganz besondere Attraktivität. Das Lippenmal muss nicht immer verbunden sein.
Von Op. grigoriana unterscheidet sie sich durch eine kleinere, schmälere (da mehr konvex gewölbt) und in der Grundfarbe hellere Lippe. Die oftmals angeführte tiefe Dreiteilung der Lippe ist bei beiden Arten vertreten. Jedoch ist die Lippe bei Op.grigoriana meist ausgebreitet, so dass die Dreiteilung weniger auffällig ist.
Anhängsel relativ deutlich ausgeprägt, bräunlich bis gelb, dreieckig und gerade nach vorn gestreckt, manchmal leicht dreizähnig.
Basalfeld gleiche Färbung wie Lippengrundfarbe, wird links und rechts durch das Lippenmal eingerahmt.
Narbenhöhle etwas breiter als hoch, im hinteren Narbenbereich weiß, im unteren, bankförmig ausgebildeten Bereich, der die zwei stahlblauen Pseudoaugen miteinander verbindet schwarz bis ebenfalls stahlblau wie das Lippenmal gefärbt.
Bestäuber: Xylocopa iris

27.03.2005 Saktouria
21.03.2005 Akoumia
19.03.2005 Akoumia - gut zu erkennen ist der weiße Narbenbereich -
Hybriden:
mit Op. cretensis, Op. argolica, Op. bombyliflora, Op. ariadnae, Op. cretica ssp. cretica, Op. ferrum-equinum, Op. episcopalis, Op. oestrifera, Op. villosa, Op. gortynia, Op. mammosa bekannt.
19.03.2005 Akoumia - ein Größenvergleich -
27.03.2005 Akoumia - Habitus -
27.03.2005 im Biotop bei Akoumia - steinige Phrygana mit reichhaltiger Orchideenflora -21.03.2005 Akoumia