Anmerkung:
Auf
Sardinien bildet Ophrys lupercalis teilweise schwer einzuordnente Übergänge
mit Ophrys eleonorae. Einige davon sind auf der eleonorae-Seite
abgebildet. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass Ophrys lupercalis
vor allem im Raum Nuoro in zwei Schüben blüht. Während unseres
ersten Besuches beispielsweise bei Dorgali am 31.03.07 waren
die von uns beobachteten lupercalis- Pflanzen in Hochblüte bzw. bereits
abblühend. Knappe zwei Wochen später schien es aber einen erneuten Blühschub
an gleicher Stelle zu geben. Während die allgemeinen morphologischen Merkmale
zwischen dem ersten und zweiten Blühschub augenscheinlich gleich waren, fiel
uns jedoch bei den Mitte April blühenden Pflanzen ein intensiver gefärbtes
Mal und eine deutlich stärker ausgeprägte Lippenbehaarung auf. Aufnahmen
des zweiten "Blühschubes" finden sich im unteren Bereich dieser
Seite.
Standort:
Sie gedeiht auf alkalischem Substrat, steigt bis auf 1200 m auf und steht vollsonnig
bis halbschattig, Ihre Biotope sind Brachland, Garriguen, Gebüsche und lichte
Wälder, skelettreiche, windgeschützte Stellen an Berghängen und
auch frische, wiesige Straßenböschungen. In der Regel wird sie von
vielen weiteren Ophrys-Arten begleitet. Bemerkenswerterweise konnten
wir jedoch keine gemeinsamen Vorkommen von Ophrys lupercalis und der in
allen Teilen kleineren Ophrys zonata beobachten, wissen aber, dass es diese
in der Gegend um Osini gibt. Trotzdem scheint es, dass diese gemeinsamen Vorkommen
auf Sardinien sehr selten sind. Grob gesagt, zieht sich das Areal von Ophrys
zonata vom Norden über den Westteil bis in den Süden, während
Ophrys lupercalis ihren Verbreitungsschwerpunkt eher im Osten der Insel
hat.
Verbreitung:
Sie ist im Mittelmeerraum relativ weit von der Ägäis, Korsika, Italien
inkl. Sardinien und Sizilien, Frankreich, Spanien, eventuell auf Marokko, Malta,
Portugal und Tunesien verbreitet Auf Sardinien liegt der Verbreitungsschwerpunkt
in den kalkreichen Bergmassiven der Provinz Nuoro.
Blütezeit:
Sehr früh, von (Dezember-) Februar-März (-April).
Auf Sardinien blüht sie von Mitte März bis April, je nach Höhenlage
und offenbar in zeitlich etwas versetzten Schüben. Merkmale:
Habitus: Wuchshöhe 10-30 cm, Blütenstand mit bis zu 10, relativ
glanzlosen, matten, für den fusca-Komplex relativ großen Blüten.
Sepala: grün, 11-15 mm x 4-8 mm. Petala grün
gelblichbraun, spatelig, 7-10 mm x 1-2 mm Lippe dreilappig, schräg
herabhängend (subhorizontal) 10 - 18 mm x (8,5-) 10-16 mm im ausgebreiteten
Zustand. Sie besitzt einen leichten Basalknick und eine schwach ausgeprägte
Mittelfurche. Am basalen Teil der Furche weist sie recht gut erkennbare, kurze
Wülste auf, teilweise wie bei Op. phryganae, andermal wie bei Op.
iricolor. Gelber Lippenrand sehr schmal oder fehlend. Lippenaspekt
(nach WUCHERPFENNIG 2004): lang, schmal, düster
mit deutlichem hellen ("gewaschenen") Hals. Lippenfärbung:
durch die deutliche, etwas struppige Behaarung matt dunkelbraun erscheinend.
Lippenmal: relativ groß, hell und glanzlos bis matt glänzend;
mit einem teils recht breiten hellen Omega am apikalen Ende des Mals. Narbenhöhle
der Eingang zur Narbenhöhle stellt sich als großes und deutliches,
weisslich behaartes V dar. Sie ist deutlich breiter als hoch.
Staminodialpunkte fehlen.
Bestäuber:
Andrena nigroaenea Deshalb wurde dieses Taxon von PAULUS
& GACK auch mit dem Namen nigroaenae-fusca versehen.
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