Standort:
vollsonnig bis leicht beschattet in lichter und extensiv beweideter Phrygana.
Der Untergrund ist Dolomit, der Boden meist felsig bzw. steinig mit sehr dünner
humoser Auflage. Als Begleitpflanze ist uns vor allem Romulea ligustica
(Ligurischer Scheinkrokus) aufgefallen. In unmittelbarer Nähe der Pflanzen
fanden sich Ophrys eleonorae, Ophrys lepida, Ophrys neglecta
und Anacamptis longicornu. Der von uns besuchte Standort lag etwas exponiert,
so dass die Vegetation dem Wind recht stark ausgesetzt war. Das hatte zur Folge,
dass alle im Biotop vorkommenden Ophrys- Arten sehr kleinwüchsig waren.
Würde Ophrys ortuabis an etwas geschützteren Plätzen
gefunden werden, könnte es durchaus möglich sein, dass die beobachtete
Wuchshöhe der Pflanzen zunimmt.
Blütezeit:
früh, von Mittte/Ende März bis Anfang April Verbreitung:
Diese
Art ist nach heutigem Kenntnisstand (September 2008) endemisch für Sardinien.
Das Verbreitungsgebiet auf der Insel selbst ist allerdings sehr klein und liegt
in der Provinz Nuoro. Es existieren nur wenige Populationen, die zudem nicht
allzu individuenreich sind. Vorkommen außerhalb der Provinz sind natürlich
nicht ausgeschlossen und warten vielleicht nur auf ihre Entdeckung. Trotzdem
kann man ohne Übertreibung behaupten, dass es sich bei dieser Art um eine
der seltensten Orchideen der Insel handelt. Merkmale:
Habitus: Mit einer Wuchshöhe von 10-20 cm eher kleinwüchsige
Pflanze (eventuell nicht repräsentativ, siehe oben) Blüten
(1) 2 - 36 (4), klein Sepala hellgrün bis gelblich grün 8
- 9 (-11) mm lang und 5 - 7 mm breit, Petala gelblich grün, manchmal
etwas braun überlaufen, 5 - 6 mm lang und 1-2 mm breit Narbenhöhle
relativ breit, breiter als hoch mit einer dichten weißen Behaarung am Eingang;
im Höhlengrund öfter mit braunem Querstrich
Lippe dreiteilig, klein, beinah horizontal abstehend bzw. leicht nach unten
zeigend, 7 - 10 mm lang und 7 - 9 mm breit, in der Längsachse annähernd
flach bis leicht gewölbt, in der Querachse konvex gewölbt. Von der
Lippenbasis erstrecken sich zwei langestreckte, mehr oder weniger intensiv ausgeprägte
Wülste bis zur Hälfte des Malbereiches oder darüber hinaus, die
eine relativ lange und tiefe Furche erzeugen; Lippen-Seitenlappen dreieckig
oder abgerundet, vom Mittellappen abstehend oder leicht nach hinten gebogen, Einschnitte
zwischen Seiten- und Mittellappen meist recht gut differenziert, manchmal überlappen
die Seitenlappen aber auch etwas den Mittellappen; Lippenränder
gut sichtbar, grünlich gelb bis leicht rötlich im Übergang, in
der Breite variierend Behaarung: zur Basis weisend, kurz und weißlich
im Basis- und Malbereich, länger, dunkelbraun bis fast schwarz unterhalb
des Lippenmales Lippenmal ca. die Hälfte der Lippe erreichend,
farblich variierend von bläulich auf braunem Grund bis schwarz blau, kurz
und grau behaart mit blaugrauen "Höfen" am dorsalen Ende
Pollinator:
Andrena hypopolia | | | | | | | | |