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Sichere
Nachweise dieser offenbar sehr seltenen Unterart existieren vom Locus typicus
aus dem österreichischen Kärnten und dem nahe gelegenen Slowenien (M.
L. PERKO 2004). Mittlerweile
wurden auch Vorkommen aus der Tschechischen und Slowakischen Republik veröffentlicht
( P. BATOUŠEK 2005, J. VLČKO
2003). Ob es sich dabei allerdings tatsächlich um Epipactis
leutei handelt, ist anhand der Aufnahmen in den jeweiligen Publikationen
schwierig zu beurteilen. Höhenverbreitung:
im österreichisch- slowenischen Gebiet zwischen
800 und 1000 Metern, im tschechischen Gebiet zwischen 250 und 600 m. Standort:
submontane, schattige, krautarme Rotbuchen- Tannen- Fichtenmischwälder mit
hoher Luftfeuchte auf skelettreichem, kalkhaltigem Untergrund. Offenbar ist
diese Art sehr anspruchsvoll an ihre Umgebung. Ein wichtiger Aspekt scheint die
hohe Luftfeuchtigkeit
und eine ausreichende Luftzirkulation zu sein. In ihrer unmittelbaren Umgebung
finden sich bemerkenswert viele weitere, meist sehr seltene Orchideenarten, die
ähnliche Vorlieben haben. Dazu zählen beispielsweise Corallorhiza
trifida, Epipactis microphylla, Epipogium aphyllum, alle mitteleuropäischen
Cephalanthera- Arten und auch die eher wärmeliebende Epipactis
muelleri. Auf längere Hitzeperioden und anhaltende Trockenheit reagiert
sie sehr empfindlich. Eingriffe in die wenigen und relativ individuenarmen Biotope
würden sie sehr gefährden! Blütezeit:
je nach Verlauf
des Frühsommers; in normalen Jahren von (Mitte) Ende Juli bis Anfang (Mitte)
August Merkmale:
Habitus: Wuchshöhe
zwischen 25 und 45 (50) cm, teilweise mehrere Triebe aus einem Rhizom treibend; Stängel
relativ dick, im unteren Bereich (bis zum ersten Laubblatt) meist purpurn
überlaufen, nach oben hin dann hellgrün, im Bereich des Blütenstandes
kurz aber dicht behaart, oftmals leicht hin und her gebogen Niederblatt
1-2, oval, rötlich, kurz bespitzt, 2 cm lang, 1cm breit Laubblätter
3 - 5, (im Verhältnis zur Pflanzengröße weniger als bei
Ep. helleborine ), dunkelgrüner
bis blaugrün(!), waagerecht abstehend, im Vergleich zu Ep.
helleborine relativ klein, lanzettlich, zugespitzt, am Rande leicht gewellt,
derb und ledrig wirkend, stark nerviert mit manchmal violett gefärbten Hauptnerven,
sowie violettem Blattansatz Hochblätter
1 (0), eher tragblattähnlich , schmal lanzettlich, lang zugespitzt, 7 cm
lang x 2 cm breit Brakteen schmal lanzettlich,
lang zugespitzt, die untersten von auffallender Länge (bis zu 6 cm lang,
1 cm breit), die mittleren 2,5 cm lang x 0,4 cm breit Blütenstand
mehr oder weniger einseitswendig, 15 - 20 cm lang, 10 - 20 Blüten tragend, Blüten
Fruchtknoten länglich, spärlich
behaart Blüten in der Größe
etwas kleiner als bei ssp. helleborine, weit geöffnet und leicht nach
unten nickend, Blütenstielchen grün, am Ansatz etwas dunkler, jedoch
nicht violett gefärbt (!), Fruchtknoten spindelförmig und auch als Frucht
relativ schlank und leicht bogig bleibend
Sepala außen grün mit bräunlichem
Kiel und Nervatur oder "schmutzig" rötlich überlaufen, innen
hellgrün mit dunkleren Nerven, lanzettlich, schmäler als bei Ep.
helleborine Petala
weißlich-grün mit rosa- Schimmer und rosa- Nervatur, kleiner
als Sepala und weit abgespreizt (!), was die Blüten sehr weit geöffnet
wirken lässt Hypochil (Lippenhinterteil)
farblich variierend von grün-bräunlich,
rotbräunlich bis weinrot, nektarführend Durchgang
vom Hypochil zum Epichil variierend von sehr eng (schlüssellochförmig)
bis normal "U"- förmig Epichil
(Lippenvorderteil)
etwas länger als breit, länglich herz- bis
pfeilförmig, ab und an ähnlich wie bei Ep. neglecta seitlich
herabgeschlagen, grünlich bis rosa gefärbt mit 2 , im Vergleich zu Ep.
helleborine etwas schwächer entwickelten Calli und einem mehr oder
weniger stark entwickelten Mittelcallus Säule
zur Fruchtknotenachse deutlich (ca. 45 °) nach oben gerichtet, Rostellum
mit gut entwickeltem und funktionstüchtigem Viscidium, Klinandrium mit deutlich
ausgeprägter Mittelleiste; Narbe rechteckig und deutlicher zentraler Höhlung Pollinien
länglich, etwa ein Viertel ihrer Länge über das Viscidium herausstehend
(bei Ep.
helleborine nicht der Fall!), bei frisch aufgegangenen Blüten in Kompaktheit
vergleichbar mit ssp. helleborine, zu späterem Zeitpunkt jedoch von
oben her leicht bröselig werdend Bestäubung
allogam (Fremdbestäubung), worauf auch der eher schwache Fruchtansatz hinweist.
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