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Anmerkung:
Im Habitus ähnelt sie der wesentlich häufiger vorkommenden
Ophrys incubacea. Obwohl sie beide mehr oder weniger weitläufig
zum sphegodes-Formenkreis gehören, sind die Blüten gut zu unterscheiden.
Ophrys incubacea besitzt auf Korsika stets grüne Sepala und eine schwarz-braune,
am Rand stark bis zottig behaarte Lippe mit großen, auf der Innenseite kahlen
Höckern. Unterschiede zu Op. morisii werden auf der morisii-Seite
dargelegt. Individuen
mit leuchtend grünem Sepala könnten gelegentlich Hybriden mit Op.
incubacea und somit den Grund für Fundmeldungen von Ophrys sphegodes
von Korsika darstellen. Hybridschwärme mit Op. morisii
können auftreten.
Standort:
ähnlich Ansprüche
wie Ophrys
morisii.
Sie steht gern vollsonnig bis halbschattig auf basischen bis leicht sauren, trockenen
bis frischen Böden und besiedelt Garriguen, offenes, mageres Gelände
mit Buschwerk, Straßenränder und Brachen. Öfters steht sie auch
in von Menschen beeinflußten, "gestörten" Biotopen. Wir
hatten den Eindruck, dass Op. praecox kalksteter als morisii
ist und auf Korsika wesentlich seltener vorkommt. Vor allem auf dem Kalkplateau
von Bonifacio stehen sie oft zusammen im Biotop. Außerhalb der Kalkgebiete
konnten wir keine Exemplare mehr auffinden - auch keine verblühten. Blütezeit:
Februar - März,
an den letzten Blüten kann man sich erfreuen, wenn Op. morisii
aufblühend oder in Hochblüte ist. Verbreitung:
endemisch auf Sardinien und Korsika Merkmale:
Habitus: schlanke Pflanze mit (15-) 20-40 (-50) cm Wuchshöhe, Blütenstand
3-10 blütig und locker. Sepala weißlich bis blassrosa, manchmal
mit grünen Einschlägen, besitzt aber eine auffällige zentrale grüne
Nervatur. Geformt sind sie oval-lanzettlich, 10-15 mm lang und 5-8 mm breit, und
weist ebenfalls umgebogenen Kanten auf. Petala kahl(!), lineal-lanzettlich
und stumpf endend (Hinweis auf sphegodes), 7-11 mm lang und 2-4 mm breit
mit weißlichem Zentrum, welches rosa, rötlich oder gelblich, etwas
intensiver als die Sepala gefärbt ist. die Ränder sind sanft gewellt,
intensiver als der zentrale Teil gefärbt. Die Farben variieren von weißlich
bis orange-rot. Lippe oft waagerecht abstehend, dunkel rotbraun, ganzrandig
oder schwach dreigelappt, seitlich deutlich behaart, oval bis halbrund, in ausgebreitetem
Zustand 11-15 mm lang und 10-18 mm breit, etwas bis stark konvex gewölbt
meist mit schwach ausgebildeten Höckern. Lippenrand kahl und heller braun,
meist unsichtbar unter die Lippe gebogen. Lippenmal das kleine Basalfeld
einrahmend, glänzend grau bis blau gefärbt mit feiner hellerer Umrandung.
Meist als einfaches H -Mal ausgebildet. Anhängsel sehr klein,
einteilig, eingebettet in eine flache Kerbe. Narbenkopf eingeschnürt
Bestäuber:
Andrena thoracica und Andrena nigroaenea - interessanterweise
bestäuben sie hier im Gebiet eine Art, während sie im ostmediterranen
Bereich als unterscheidentes Art-Merkmal zwischen Op. herae und Op.
grammica angeführt werden.
(PAULUS H. F. & P. SCHLÜTER (2006):
Jahresber. naturwiss. Ver. Wuppertal 60: 100 -151) | | | | | | |