| | | Verbreitung:
Fast im gesamten europäischen Raum, nördlich bis Süd-Skandinavien,
im Osten bis in den Kaukasus. Die Verbreitungsgrenzen in Nordafrika und dem
Nahen Osten sind noch nicht geklärt. Im Norden wird Süd-Schweden erreicht.
In
Mitteleuropa sind die Bestände
im vergangenen Jahrhundert alarmierend zurückgegangen. So ist die Art vielerorts,
vor allem nördlich des Mains verschwunden oder vom Aussterben bedroht. Da
sie sehr konkurrenzschwach ist, reagiert sie empfindlich auf jeglichen Düngereintrag.
Standort:
meist vollsonnig auf Halbtrocken- und
Trockenrasen, Magerweiden bzw. magere Mähwiesen, seltener feuchte, magere
Riedwiesen auf basenreichen bis kalkhaltigen aber auch neutralem Untergrund. Begleitende,
zu dieser Zeit blühende Pflanzen sind beispielsweise der Frühlingsenzian,
Mehlpriemel, Kreuzblümchen, Trollblume und an Orchideen Neotinea ustulata,
Orchis mascula ssp. speciosa und Ophrys insectifera. Die Höhengrenze
liegt bei ca.1200 m.
Blütezeit:
frühblühend,
in Mitteleuropa von Anfang April bis Anfang Juni, mit Schwerpunkt um Anfang/ Mitte
Mai. Merkmale:
Habitus: Wuchshöhe
5- 30 cm. Der Stängel der kleinen,
robusten Pflanze ist hellgrün, bei den dunkel blühenden Exemplaren im
oberen Bereich braunrot überlaufen und relativ kräftig. Die ungefleckten,
lebhaft grünen Laubblätter sind am Grund rosettig angeordnet, lanzettlich
geformt mit der größten Breite in der Mitte und kurz bespitzt endend.
Oberseits besitzen sie oft Reihen mit aufgeblasenen Zellen. Die hautartigen
Tragblätter sind meistens dunkelviolett überlaufen und etwas länger
als der Fruchtknoten. Der Blütenstand variiert in seiner Form von gedrungen
kurz bis zylindrisch und ist locker
bis dichtblütig.
Blüten mittelgroß,
Blütenfarbe recht vielgestaltig, Grundfarbe meist rotviolett - rosafarbene
oder reinweiße Exemplare sind nicht allzu selten
Sepala und Petala schief eiförmig, stets grünlich genervt,
helmartig über der Säule zusammengeneigt Lippe
breiter als lang - im Umriss rundlich, meist dreilappig, manchmal auch fast einteilig,
auf dem hellen Lippenmittelteil mit einem mehr oder weniger groben Punktmuster
gezeichnet. Der Mittellappen ist nur wenig länger als die meist herabgeschlagenen
, relativ breiten Seitenlappen.
Sporn
zylindrisch- keulig, schräg aufwärts gebogen und etwas kürzer als
der Fruchtknoten.
Variabilität: Die Farbe der Blüten
kann von rein weiß bis dunkel blau- violett in allen Varianten vorkommen.
Neben weißen gibt es selten auch rosafarbene Exemplare. Auch der
Blütenstand reicht von lockerblütig, an die mediterrane Unterart picta
erinnernd, bis zu extrem dichtblütig mit fast riesigen ausgebreiteten
Lippenumrissen. | | | | | | |