| | Verbreitung:
In der meridionalen
bis temperaten Zone Europas und Vorderasiens verbreitet. Westlich von der Iberischen
Halbinsel, östlich bis in den nordpersischen Raum. Im Mittelmeergebiet
ist sie relativ selten und fehlt in einigen Gebieten wie z. B. Sardinien, Kreta
und Zypern. Im Norden erreicht sie auf der Höhe der Insel Gotland ihre nördliche
Verbreitungsgrenze. In Mitteleuropa ist sie hauptsächlich in den Kalkgebieten
vorkommend und ist eine typische Pflanze der Kalkbuchenwälder und fehlt somit
in weiten Teilen des Tieflandes und in den Silikat-Mittelgebirgen. Vertikal
liegt der Schwerpunkt im Flach- und Hügelland in Höhen zwischen 0 -
900 m, in Südeuropa bis 1800 m.
Standort:
in der Regel auf Kalk in schattigen Laub- und Nadelwäldern,
oft in Rotbuchen - Wäldern, aber auch in Lärchen und Kiefernforsten
zu finden; außerdem an Waldrändern, Gebüschen oder auch Parkanlagen Blütezeit:
von (Mitte) Ende Mai bis Ende Juni (Mitte Juli) Merkmale
Habitus: Wuchshöhe 20 - 50 cm, schlanke,
aber relativ kräftige Pflanze die aufgrund der Fähigkeit zur vegetativen
Vermehrung hin und wieder in kleinen Grüppchen stehen kann, mit 2-3 Schuppenblättern
am Stängelgrund und weiteren 2 - 5 hellgrünen, flach ausgebreiteten,
länglich eiförmigen und am Rande etwas gewellten, schräg oder waagerecht
abstehenden Laubblättern; Stängel kahl, hellgrün, im oberen Bereich
kantig werdend und im Blütenstandsbereich deutlich geschlängelt; an
sehr schattigen Standorten treten nicht selten auch vermehrt nichtblühende
( sterile) Sprosse auf Blütenstand:
locker mit bis zu 20 relativ großen Blüten, untere Tragblätter
groß, die Blüten bis um das dreifache überragend, laubblattartig,
nach oben hin kleiner werdend Blüten
relativ groß, kaum geöffnet (Autogamie), schräg oder gar senkrecht
nach oben stehend, weißlich cremefarbig bis elfenbeinfarbig, nicht so reinweiß
wie bei Cephalanthera longifolia
Sepala 15 - 20 mm lang, eiförmig lanzettlich,
in einer stumpfen Spitze endend, die seitlichen sind nicht oder kaum abstehend,
deutlich größer als die Lippe, meist mit den Petala zusammengeneigt,
so dass sich die Blüte kaum öffnet Petala
etwas kleiner als Sepala Lippe 10
- 14 mm lang, zweigliedrig, Hypochil (Lippenhinterteil) 4 - 6 mm lang, am Ende
sackartig vertieft und an dieser Stelle innen gelb, von außen eher bräunlich,
Epichil (Lippenvorderteil) dreieckig herzförmig bis breitoval, Seitenränder
etwas aufgestellt und leicht gezahnt, Lippenspitze nach unten gebogen, bis auf
die Randbereiche eidottergelb gefärbt mit meist 3 gelben Längsleisten.
Sporn fehlt
(!) Säule gerade zur Fruchtknotenlängsachse
verlaufend, lang zylindrisch, an deren Ende eine beinah halbkugelige Anthere sitzt,
die auf der Unterseite geöffnet ist; der obere Rand der schildförmigen,
elliptischen Narbe sitzt höher als die Basis der klebrigen Pollenpakete;
bereits im Knospenstadium gelangen die Pollenpakete mit dem oberen Narbenrand
in Kontakt und treiben Pollenschläuche, bleiben aber dadurch mehr oder weniger
in ihrer Position und können von Insekten noch entfernt, so dass auch Insektenbestäubung
noch möglich bleibt (partielle Autogamie).
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