| | Wuchshöhe
5- 20 cm. Der Stängel
ist gelblich, kahl und besitzt am Grund eine Scheinknolle, aus der die Laub-
blätter entspringen. Diese Pseudobulbe ist die aktuelle Knolle, die sich
jedes Jahr ca. 2-3 cm über der vorjährigen neu bildet. Die 2-3 Laubblätter
sind sehr klein und besitzen an der Blattspitze kleine, so genannte Brutknöllchen,
welche im Herbst abfallen und so zur vegetativen Vermehrung beitragen. Bemerkenswerterweise
ist trotz der Fähigkeit sich vegetativ fortzupflanzen eine Trüppchenbildung
eher selten zu beobachten. Aber auch die Pollinien werden schon kurz nach
Öffnen der Pflanze aus den Antherenfächern entnommen. Was mit Sicherheit
am hohen Insektenaufkommen in dem von ihr besiedelten Biotop liegt. Das komplette
Pollenpaket rutscht nach dem Abstreifen an der Rostellumfalte den Narbenbereich
hinunter und kommt dann in der Falte zwischen Narbe und Lippengrund zum Liegen.
Die Wölbung der Lippe um ihre Längsachse verhindert ein seitliches Rausrutschen
des Pollenpaketes. Der Blütenstand ist sehr schlank und lockerblütig,
mit kleinen, gelbgrünen Blüten besetzt. Der Fruchtknoten ist um
360° gedreht, die längsgestreifte Lippe zeigt nach oben, ein Sporn
fehlt. Das schlanke, unauffällige Weichkraut ist extrem selten geworden,
was zum großen Teil an der Trockenlegung oder Eutrophierung ihrer Biotope
liegt. Sie steht vollsonnig auf oder zwischen sauren,
dauernassen Torfmoos-Polstern in Hochmooren und Zwischenmooren. Als Begleitpflanzen
sind u.a Drosera rotundifolia, seltener Drosera intermedia (Rundblättriger-
und Mittlerer Sonnentau), Rhynchospora alba (Weisses Schnabelried) und
Vaccinium oxycoccus (Gew. Moosbeere).
Blütezeit ist von Mitte Juli bis Mitte August. | |  | | | | |