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Neotinea tridentata
ist eine lichtbedürftige, wärmeliebende und vor allem kalkstete Art.
In Istrien besiedelt mäßig geneigte Trocken- und Halbtrockenrasen mit
lockerem Wacholderbestand, wiesige Dolinengelände mit lockerem, xerophilen
Buschbestand oder lichtem Eichenwald, Kalkhänge mit Kiefern, grasige Mergelhänge
mit Erosionsrinnen und teilweise Quellzonen. Ihre größten Bestände
bildet sie auf Böden mit hohem Kalkgehalt und felativ geringem Verfilzungsgrad
der Grasnarbe. Aufgrund der zunehmenden Nutzungsaufgabe der ehemals extensiv
bewirtschafteten Weideflächen ist es nicht ausgeschlossen, dass im bisher
noch sehr guten Gesamtbestand dieser Art in Istrien deutliche Verluste in absehbarer
Zeit drohen. Auf zu große Verbuschung und Verfilzung reagiert sie empfindlich.
Verbreitung:
Der Verbreitungsschwerpunkt
liegt im zentralen und östlichen Mittelmeerbereich. So erstrecken sich ihre
Vorkommen einigermaßen zusammenhängend von Südfrankreich über
Italien, den Südrand der Alpen, die Balkanhalbinsel bis zur Westtürkei.
Ab hier strahlt sie über die küstennahen Gebiete der Schwarzmeerküste
bis zum Kaspischen Meer und südlich in die Levante. Die nördlichsten
Vorkommen bilden die bemerkenswerten inselartigen mitteleuropäischen Vorkommen
in Deutschland und Polen. In Istrien ist sie derzeit noch gut vertreten und
kommt beinah im gesamten Halbinselbereich vor, während der Schwerpunkt im
zentral-nördlichen halbinselbereich liegt und sich nach Süden hin langsam
ausdünnt. Blütezeit:
In Istrien beginnt die Blüte Ende April/ Anfang Mai, und endet Ende Mai/
Anfang Juni; Höhepunkt Mitte
Mai Merkmale
Habitus:
Schlanke Pflanze mit Wuchshöhen zwischen 15 - 30, seltener bis 40m cm. Am
Grund des hellgrünen, im oberen Bereich grau-grünen, kantigen Stängels
finden sich 2 - 3 silbrig- grüne, lanzettliche und ungefleckte Blätter,
die oberseits nicht selten Reihen "aufgeblasener" Zellen aufweisen.
Nach oben folgen weitere 2 - 3 Blätter, wobei das oberste den Stängel
scheidig umfasst und über die Stängelmitte reicht. Blütenstand:
blassrosa bis intensiver violett, kaum duftend, zu Beginn der Anthese halbkugelig,
im weiteren Verlauf kegelig bis zylindrisch werdend, wobei die Blüten nicht
gänzlich rundum gehen, sondern an der meistbeschatteten Seite mit deutlichen
Lücken in der Infloreszens, sonst dicht- und vielblütig; Tragblätter
rötlich überlaufen und lang zugespitzt, etwas so lang wie der Fruchtknoten.
Sepala und Petala: am Grunde miteinander verwachsen,
während die Sepalblätter zu langen, bei den seitlichen nach außen
gebogenen Spitzen ausgezogen sind, die als namensgebend betrachtet werden, und
intensiv rot und längs geadert sind. Die Petala sind schmal zungenförmig,
ebenfalls lang und spitz ausgezogen aber kleiner als die Sepala und sind locker
oder sich überkreuzend über die Säule geneigt. Die Spitzen erreichen
die Spitzen der Sepala. Lippe ist bis
zu 10 mm langer und 6 mm breit, tief dreigeteilt mit nochmals geteiltem Mittellappen,
in dessen Ausbuchtung ein kleines Zipfelchen sitzt. In
der Grundfarbe ist die Lippe weißlich- blassrosa, jedoch mehr oder weniger
intensiv mit dunkelrosa bis purpurroten Flecken über den gesamten Lippenbereich
besetzt. Die Intensität der Teilung sowie der Färbung und Fleckung
der Lippe ist variabel. Selten treten auch reinweiße wie auch intensiv
rot gefärbte (hyperchrome) Exemplare auf.
Sporn:
nektarlos, in
etwa halb so lang oder so lang wie der gedrehte Fruchtknoten, zylindrisch und
abwärts gerichtet | | | | | | |