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Diese Art aus dem
vielgestaltigen holoserica- Komplex wurde erst 2001 (Ber. Arbeitskr. Heim.
Orchid. 18 (2) 2001) beschrieben. Die Blüten der relativ kräftigen,
bis 60 cm hochwachsenden Pflanzen sind etwas kleiner als bei Ophrys episcopalis.
Die Sepalen sind oftmals grün bis purpurgrün gefärbt, seltener
auch rein purpurn. Sie sind in etwa doppelt so lang wie die dreieckigen, spitz
zulaufenden Petalen. Auch bei ihnen variiert die Farbe von fast reingrün
bis purpurn. Das braune Labellum mit seiner vielgestaltigen Malzeichnung besitzt
auf der Fläche aufsitzende, innenseitig kahle und grünlichgelb gefärbte
Höcker. Das blaugraue oder bräunliche Mal ist stets breit gelblichgrün
umrandet. Die kurze Behaarung der Lippe ist nur im Schulterbereich länger
ausgeprägt. Die Form der Lippe variiert von rhombisch bis dreieckig, am Ende
ist das gelblichgrüne Anhängsel nach vorn gerichtet. Die Halia-Ragwurz
ist bisher nur von Rhodos bekannt. Aufgrund der erst kurzen Zeit seit ihrer
Beschreibung sind auch die Fundorte auf Rhodos ziemlich spärlich. Wir fanden unsere
Exemplare an der Straße von Apollona nach Laerma, an einem besonnten, artenreichen
lichten Hang im Kiefernwald. Weitere Vorkommen sind vor allem aus dem Süden
der Insel bei Kattavia nachgewiesen (KREUTZ 2002). Die
Blütezeit ist von Anfang / Mitte April bis Anfang Mai. In der Literatur wird
angegeben, das sie etwa eine bis zwei Wochen vor ssp. episcopalis blüht,
was wir so nicht bestätigen können, da sie ebenfalls blühend am
gleichen Standort von uns angetroffen wurde. | | | | | | | |