Orchis anthropophora (L.) ALLIONI (1785)
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Ohnsporn; Puppenorchis

Bas.:
Ophrys anthropophora LINNÉ 1753
Syn.:
Aceras anthropophorum (L.) W.T. AITON
1813
Himantoglossum anthropophorum (L.) SPRENGEL 1826

Standort: Macchien und Phrygana, wiesige Areale im Brachland, lichte Kiefernwälder und Gebüsche, trockene und ungedüngte Wiesen, sowie Straßen- und Wegränder; kommt nur auf kalkreichen, basischen bis neutralen Böden vor.

Verbreitung:
West und Südeuropa.
In Mitteleuropa beschränkt sie sich auf den westlichen Teil. In Deutschland liegen die östlichsten Vorkommen in Thüringen. Im Norden Europas erreicht sie Südostengland.
Im Mittelmeergebiet ist sie überall vertreten, jedoch auch ab und an sehr selten (z.B. in Istrien). Im Süden erreicht sie ihre Grenze in Nordafrika, östlich im Libanon, selten auch im Südwesten der Türkei.
Auf Sardinien ist sie nicht selten und kommt in vielen geigneten Biotopen, meist gemeinsam mit weiteren Orchideenarten
teilweise in sehr starken Populationen vor.

Blütezeit:
in Südeuropa beginnt sie mit der Blüte
im März, auf Sardinen Ende März/Anfang April und blüht dann je nach Höhenlage bis in den Mai hinein.
In Mitteleuropa blüht sie von (Anfang) Mitte Mai bis Juni.

Merkmale:
Habitus:
Mit einer Wuchshöhe von 20 - 40 cm mittelgroß, schlank; Laubblätter ungefleckt, hellgrün, seidig glänzend, schmal lanzettlich geformt, am Grund rosettig angeordnet, die oberen scheidig den Stängel umhüllend.
Blütenstand in Hochblüte schlank und gestreckt, dicht- und vielblütig; Tragblätter etwa halb so lang wie der Fruchtknoten.
Blüten klein bis mittelgroß, mit grünlich gelber Grundfärbung, oftmals in diversen Blütenteilen mehr oder weniger rötlich überlaufen.
Sepala und Petala bilden einen geschlossenen Helm mit meist rötlich-braunen Rändern an den einzelnen Perigonblättern
Lippe nach unten hängend - oft
auch etwas schräg gestellt, schmal, tief dreilappig mit einem nochmals tief eingeschnittenen Mittellappen!
Optisch entsteht entfernt der Eindruck eines kleinen hängenden Männchens.
An der Lippenbasis sitzen zwei glänzende kreisrunde Wülste.
Sporn fehlt (namensgebend)

03.04.2007 su Gologone
05.04.2007 Ittiri

Hybriden:
mit Orchis militaris, O. purpurea, Orchis italica, Orchis simia und Neotinea maculata bekannt.

05.04.2007 Ittiri - Größenvergleich mit Millimeterraster -
03.04.2007 su Gologone - im Biotop zusammen mit Ophrys morisii -
07.04.2007 su Gologone - nicht selten fanden wir auf Sardinien rein grüne Exemplare -